Veranstaltungen

Informationsblatt des BGS, 1950er Jahre


"1952 - Die Errichtung des Grenzsperrgebiets und seine Folgen"

Tagung

Grenzhus e.V., Politische Memoriale e.V., Landeszentrale für politische Bildung MV, Die Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR

04.06.2012, 9.30-16.30 Uhr, Schlagsdorf (Dorfgemeinschaftshaus)


Das Jahr 1952 bedeutete für die DDR-Geschichte einen tiefen Einschnitt. Die SED-Führung beschleunigte den Umbau der ostdeutschen Gesellschaft nach sowjetischem Vorbild radikal. Dazu wurden auf der II. Parteikonferenz der SED im Juli 1952 mehrere einschneidende Beschlüsse zur Wirtschafts-, Militär- und Verwaltungspolitik getroffen. Kurz vorher war es auf Initiative der Sowjetunion zur Errichtung eines besonderen Sperrgebiets an der innerdeutschen Grenze gekommen. Die zahlreichen Zwangsmaßnahmen führten zu einem Anschwellen der Fluchtbewegung nach Westdeutschland und nach dem Tod Stalins zum Volksaufstand am 17. Juni 1953.

Die Einrichtung des 5 Kilometer breiten Grenzsperrgebiets auf ostdeutscher Seite der innerdeutschen Grenze veränderte das Leben der Einwohner einschneidend. Die Grenze wurde nicht nur undurchdringlicher, sondern die Reglementierung, Überwachung und Einschränkungen im Lebensalltag nahmen sprunghaft zu. In einer ersten großen Zwangsausweisungswelle mussten tausende Einwohner aus den Städten und Dörfern im Sperrgebiet ihre Heimat verlassen. Viele flüchteten in den Westen, andere begannen ein neues Leben im Innern der DDR, unter den Zurückgebliebenen wuchsen Angst und Unsicherheit – ein günstiger Nährboden für Anpassung und Rückzug in das Privatleben in den folgenden Jahren.

Für die Einwohner der Gemeinden im Grenzsperrgebiet nahmen die Reglementierungen und Absperrungen in den nächsten Jahrzehnten kontinuierlich zu.

Aus Anlass des 60. Jahrestags der Errichtung des DDR-Grenzregimes beschäftigt sich die Tagung mit den regionalen Entwicklungen. Neben den politischen Entscheidungen zum Aufbau einer hermetisch abriegelnden Grenzsicherung geht es um die Schicksale von vielen Betroffenen, Zwangsausgesiedelten und Zurückgebliebenen. Wie haben sich die Ereignisse des Jahres 1952 auf die Lebensläufe ausgewirkt? Welche historischen Wunden sind heute noch zu spüren? Wie gehen wir zukünftig damit um?

Den Programmflyer finden Sie hier.

Die Pressemitteilung zur Tagung finden Sie hier.



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Demokratie auf Achse - Auf Tour durch Mecklenburg-Vorpommern