Zu einer Gedenkveranstaltung lädt der Landesbeauftragte am Dienstag, den 17. Juni 2025 um 17.00 Uhr in Stralsund, Platz des 17. Juni, am Gedenkstein (gegenüber dem Rügendammbahnhof) herzlich ein.
Wir gedenken der Opfer, die an diesen Tagen gebracht wurden, aber auch an die Hoffnungen auf Recht und Freiheit, die viele Menschen rund um den 17. Juni 1953 auf die Straße trieben. Hoffnungen, die letztendlich erst in einer zweiten Revolution, der Friedlichen Revolution von 1989 erfüllt wurden. Die Vollendung der deutschen Einheit in Freiheit, die sich in diesem Jahr zum 35. Mal jährt, war eine zentrale Forderung der mutigen Demonstranten von 1953.
Wir gedenken aber auch aller Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft. Mit dem Kriegsende 1945 und der Befreiung vom NS-Regime errichtete die sowjetische Besatzungsmacht im Osten Deutschlands eine neue Diktatur. Auch im Norden der sowjetischen Besatzungszone und der DDR wurden Menschen als vermeintliche Feinde rechtsstaatswidrig zum Tode oder zu langen Haftstrafen in Zwangsarbeitslagern verurteilt.
Zum Hintergrund:
Das Gedenken an die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft auch in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR ist wichtig, um der Propaganda des Kreml und des SED-Regimes die geschichtlichen Fakten entgegensetzen. Wir erleben gegenwärtig, wie mit Geschichtslügen der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine gerechtfertigt werden soll. Vielen Menschen in unserem Land ist nicht bewusst, dass etwa 35.000 deutsche Zivilisten von der sowjetischen Besatzungsmacht zu langen Haftstrafen im Zwangsarbeitslagersystem des GULag oder zum Tode verurteilt wurden.
Viele Menschen starben in den Lagern aufgrund der menschenunwürdigen Haftbedingungen. Von den 3.300 bis 3.800 zum Tode Verurteilten sind Forschungen zufolge zwischen 2.500 und 3.000 Menschen hingerichtet worden. Unter ihnen auch der 23jährige Rostocker Student Arno Esch, der wie viele Leidensgenossen in Moskau im Butyrka-Gefängnis erschossen und in einem Massengrab auf dem Donskoje-Friedhof anonym bestattet wurde.
Gedenkveranstaltung
am Dienstag, den 17. Juni 2025 um 17.00 Uhr
Platz des 17. Juni, am Gedenkstein gegenüber dem Rügendammbahnhof
Eine Veranstaltung des Landesbeauftragten für Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Die Einladung als PDF finden Sie hier.
Einen Beitrag des epd finden Sie hier.