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Jahresbilanz der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen


Die Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Frau Marita Pagels-Heineking, informierte am 25.01.2013 in einem Pressegespräch über die Arbeit ihrer Behörde im zurückliegenden Jahr.

Kernaufgabe der Tätigkeit des Landesbeauftragten war auch 2012 die Beratung und Unterstützung von Menschen, die von SED-Unrecht betroffen waren und noch heute an den Folgen leiden. Über 1.100 Bürger wandten sich mit ihren Anfragen an die Landesbeauftragte. 948 Personen nutzten erstmals das Beratungsangebot mit ihren Fragen zu Rehabilitierungsverfahren, zur Opferrente und zum Akteneinsichtsverfahren. 175 Personen wandten sich wiederholt an die Landesbeauftragte, darunter etliche Bürgerinnen und Bürger, die schon seit Jahren betreut werden.

Einen enormen Ansturm erlebte die im Juli 2012 neu zum Geschäftsbereich der Landesbeauftragten hinzugekommene Anlauf- und Beratungsstelle „Heimerziehung in der DDR“. Bis Ende des Jahres waren bereits 1002 Betroffene registriert, die als ehemalige Heimkinder Beratung und Hilfe suchten.

Im Bereich Forschung und Bildungsarbeit fanden 2012 über 40 Veranstaltungen statt. Sie wurden teilweise in Kooperation mit anderen Einrichtungen organisiert und durchgeführt. Einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt bildet die wissenschaftliche Aufarbeitung der SED-Diktatur. Auch im letzten Jahr wurden dazu spannende Forschungsprojekte durchgeführt bzw. begleitet. Die Forschungen führten zu Ausstellungen, Materialsammlungen und wissenschaftliche Publikationen, so auch zu den drei neuen Bücher, die 2012 in der Schriftenreihe der Landesbeauftragten veröffentlicht wurden.

»Im Jahr 2013 wird der 60. Jahrestag des Volksaufstandes am 17. Juni 1953 im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Außerdem werden wir auf die 20 jährige Arbeit des Landesbeauftragten zurück blicken.

Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 war der erste ernstzunehmende massenhafte Widerstand gegen die kommunistische Diktatur im gesamten Ostblock. Ohne den frühen Widerstand der mutigen Frauen und Männer sind weder Friedliche Revolution noch Deutsche Einheit denkbar. Wir werden den Jahrestag zum Anlass nehmen, um auf einer Festveranstaltung, die gemeinsam mit den Landtag vorbereitet wird, den Mut und die Lebensleistung der Frauen und Männer zu würdigen, ohne die wir heute nicht in einem  freiheitlich demokratischen Rechtsstaat leben würden«, sagte die Landesbeauftragte bei ihrem Ausblick auf das Jahr 2013.

Die Landesbeauftragte hatte im Herbst 2012 angeregt, dass die Abgeordneten der demokratischen Parteien aus Mecklenburg-Vorpommern den 60. Jahrestag des Volksaufstandes zum Anlass nehmen, um sich persönlich um die politische Bildungsarbeit in ihrem Wahlkreis zu kümmern. Jugendliche sollen zur Erforschung der regionalen Geschichte des Volksaufstandes angeregt und ihre Arbeit von den Abgeordneten unterstützt werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden auf dann auf der Geschichtsmeile-MV am 15. Juni in Schwerin präsentiert. 



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Demokratie auf Achse - Auf Tour durch Mecklenburg-Vorpommern