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Das Gebinde der Landesbeauftragten am Gedenkstein in Malchow 2016. Foto: Drescher/LStU


Gedenken an die jugendlichen Opfer der „Malchower Werwolftragödie“

Gedenkveranstaltung am 1. Juli 2016 vor der Villa Blanck in Malchow


Am Gedenkstein vor der Villa Blanck in Malchow erinnert der Freundeskreis der ehemaligen Häftlinge und Angehörigen der Toten am 1. Juli 2016 um 11.45 Uhr an die jugendlichen Opfer der „Malchower Werwolftragödie“. Die Landesbeauftragte für MV für die Stasi-Unterlagen Anne Drescher wird ein Grußwort halten.

1945 und 1946 wurden junge Menschen aus Malchow im Alter von 13 bis 20 Jahren durch die sowjetische Besatzungsmacht verfolgt. Mit dem Vorwurf der Tätigkeit für die angebliche nationalsozialistische Sabotageorganisation Werwolf wurden die Jugendlichen verhaftet und unter Folter zu Geständnissen erpresst. Durch Sowjetische Militärtribunale in Waren und Güstrow wurden sie zu Haftstrafen von 10 bis 25 Jahren verurteilt. Einige wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Nach der Verurteilung wurden die Jungen und Mädchen meist im Speziallager Nr. 7 des NKWD, dem ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert. Die Häftlinge litten an Krankheiten, Hunger oder Kälte. Sehr viele überlebten die unmenschlichen Bedingungen nicht. Auch nach Gründung der DDR und der Auflösung der Speziallager wurden nicht alle Inhaftierten nach Hause entlassen, sondern in Gefängnissen und Lagern weiter gefangen gehalten. Die meisten Jugendlichen haben fünf bis sechs Jahre Lagerhaft erlitten, einige wurden erst 1954 nach über acht Jahren entlassen.

Neben den Verhaftungen in Malchow ist die Verfolgung von Jugendlichen aus Buchholz, Bützow, Dömitz, Güstrow, Laage, Loitz, Parchim, Penzlin, Reinshagen, Schönberg und Schwaan bekannt geworden.

Gedenkveranstaltung
Freitag, 1. Juli 2016, 11:45 Uhr
Gedenkstein vor der Villa Blanck,
Gartenstraße 19, 17213
Malchow

Das Grußwort der Landesbeauftragten Anne Drescher finden Sie hier.



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