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Dem DDR-Grenzregime fielen an der innerdeutschen Grenze insgesamt 327 Männer, Frauen und Kinder aus Ost und West zum Opfer

Studie des Forschungsverbunds SED-Staat der Freien Universität Berlin erschienen


In einer Pressemitteilung vom 7. Juni 2017 stellt die Freie Universität Berlin eine neu erschienene Studie zu den Opfern des DDR-Grenzregimes vor:

Studie: Dem DDR-Grenzregime fielen an der innerdeutschen Grenze insgesamt 327 Männer, Frauen und Kinder aus Ost und West zum Opfer
Wissenschaftliche Aufarbeitung der Todesfälle an der innerdeutschen Grenze durch den Forschungsverbund SED-Staat abgeschlossen

Dem DDR-Grenzregime an der innerdeutschen Grenze fielen einer neuen Studie der Freien Universität Berlin zufolge insgesamt 327 Männern, Frauen und Kinder aus Ost und West zum Opfer. Die Getöteten waren zwischen sechs Monaten und 81 Jahren alt, wie ein Team des Forschungsverbunds SED-Staat der Hochschule nach fast fünfjährigen Recherchen weiter herausfand. Projektleiter Prof. Dr. Klaus Schroeder und Dr. Jochen Staadt stellten die Ergebnisse am Mittwoch gemeinsam mit der Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters und Vertretern der drei beteiligten Bundesländer in der Gedenkstätte Berliner Mauer vor.

Die Forschungsarbeiten zu dem biografischen Handbuch wurden aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Bundesländer Hessen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt finanziert. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatten insgesamt 1.492 Verdachtsfälle überprüft, zu denen es in unterschiedlichen Archiven und durch die Angaben von Zeitzeugen Hinweise auf Todesumstände im Kontext des DDR-Grenzregimes gab.

Das Handbuch „Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes an der innerdeutschen Grenze“ umfasst auf 684 Seiten Angaben zum Leben und zu den Todesumständen der Männer, Frauen und Kinder, denen das DDR-Grenzregime zwischen Lübecker Bucht und der damaligen Tschechoslowakei zum Verhängnis wurde. Damit ist nach Auffassung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Aufarbeitung der Todesfälle an der innerdeutschen Grenze abgeschlossen. Zu Todesfällen von DDR-Bürgern bei Fluchtversuchen über die Ostsee und über die Grenzen anderer Ostblockstaaten seien weitere Recherchen nötig, betonte Prof. Dr. Klaus Schroeder von der Freien Universität Berlin.

Die vollständige Pressemitteilung mit umfangreichem Zahlenmaterial lesen Sie hier.

Klaus Schroeder / Jochen Staadt (Hrsg.): „Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes an der innerdeutschen Grenze 1949 - 1989“, Verlag Peter Lang, ISBN 978-3-631-72594-8, 684 Seiten, 49,90 €.

Am 25. Juni 2017 um 11 Uhr wird die Studie von den beteiligten Wissenschaftlern Dr. Jochen Staadt und Dr. Jan Kostka im Grenzhus Schlagsdorf vorgestellt. Eine Einladung zu der Veranstaltung finden Sie hier.



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