Presse


Aus dem Innenleben einer SED-Zeitung

Nordkurier beschäftigt sich mit der eigenen Vergangenheit


Die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit erfordert Mut. Mut, den viele selbst nach über zwanzig Jahren nicht aufbringen können oder wollen. Auch Einrichtungen des öffentlichen Lebens müssen Mut aufbringen, wenn sie sich auf den Weg zur Erforschung der eigenen Vergangenheit machen. Denn es sind immer Menschen, die eine Einrichtung prägen. Das ist heute so, und war in der Diktatur nicht anders. Diesen Weg zu gehen bedeutet eine Anstrengung, der wir uns aber nicht entziehen können. Nur wenige haben diesen Weg bisher auf sich genommen. Die Landesbeauftragte und das Landestheater Schwerin haben vor zwei Jahren die Historikerin Christiane Baumann beauftragt, die eigenen Verstrickungen zur Stasi zu untersuchen. Die Ergebnisse wurden in einem Buch veröffentlicht, dass im gesamten deutschsprachigen Raum Beachtung gefunden hat, und das Sie hier bestellen können. Jetzt hat der NORDKURIER, der vor zwanzig Jahren noch „Freie Erde“ hieß, nachgelegt und gemeinsam mit der Landesbeauftragten die Autorin mit der Erforschung der Geschichte des Organs der Bezirksleitung der SED Neubrandenburg beauftragt. Die Ergebnisse werden regelmäßig veröffentlicht. Inzwischen ist der 6. Teil erschienen. Diesen und die bisherigen Artikel können Sie hier nachlesen. Das komplette Ergebnis der Forschung wird im nächsten Jahr als Buch im Verlag der Landesbeauftragten erscheinen. Bleibt zu hoffen, dass auch andere den Mut finden, sich mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Auch wenn die Anstrengung mitunter schmerzhaft ist, sie lohnt sich in jedem Fall.  



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Demokratie auf Achse - Auf Tour durch Mecklenburg-Vorpommern