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Frauen im GULag als Themenschwerpunkt

Zweite Ausgabe des Jahrbuchs „GULag und Gedächtnis“


Die zweite Ausgabe der Fachzeitschrift „GULag und Gedächtnis. Beiträge zur Deutsch-Russischen Geschichte“ der Landesbeauftragten für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur Anne Drescher thematisiert die Inhaftierung von Frauen im GULag. Der jährlich erscheinende Almanach mit Beiträgen über die kommunistische Verfolgung in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), der DDR und im Zwangsarbeitslagersystem des GULag sollte am heutigen Tag der Menschenrechte erscheinen, kann aber coronabedingt erst Anfang nächsten Jahres ausgeliefert werden.

 

„Tausende Frauen waren unter den deutschen Zivilisten, die in den sowjetischen Strafarbeitslagern inhaftiert waren. Ihre Schicksale haben bisher nicht die gebührende Würdigung erfahren“, sagte die Landesbeauftragte Anne Drescher.

„Themenschwerpunkt des aktuellen Hefts sind daher die Frauen im GULag, ihre Biografien, ihr Lageralltag, ihre Solidarität untereinander, die besonderen Qualen, vor allem wenn auch die Kinder im GULag waren“, erklärte Mitredakteurin Edda Ahrberg.

 

Der Almanach befasst sich bei der historischen Aufarbeitung dieser Epoche mit Opposition und Widerstand, der Geschichte des Zwangsarbeitslagersystems GULag in der Sowjetunion sowie den aktuellen Entwicklungen in der Erinnerungspolitik der Russischen Föderation. Neben wissenschaftlichen Aufsätzen werden auch Biografien, Lebenserinnerungen, Dokumente, Rezensionen und Konferenzberichte veröffentlicht. Das Jahrbuch bietet den in der Lagergemeinschaft Workuta/GULag Sowjetunion organisierten Betroffenen und Angehörigen ein Forum, auch weil sie altersbedingt nicht mehr zu ihren jährlichen Treffen zusammenkommen können. Die Publikation wird von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.

 

Landesbeauftragte für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur (Hg.):

GULag und Gedächtnis. Beiträge zur Deutsch-Russischen Geschichte. 2 • 2021.

ISSN 2702-2315, ISBN 978-3-933255-64-8. Schutzgebühr 6 Euro.

 

Online vorbestellt werden kann die Zeitschrift unter

www.landesbeauftragter.de/publikationen/aktuelle-publikationen/

 

Vorbestellt werden kann die Zeitschrift auch in der Geschäftsstelle der Landesbeauftragten:

Tel.: 0385-734006, Fax: 0385-734007, Mail: post{at}lamv.mv-regierung.de.

 

 

 

Aus dem Inhalt von „GULag und Gedächtnis“ 2 • 2021

 

Aufsätze/wissenschaftliche Beiträge

Dr. Meinhard Stark: Frauen aus Deutschland im GULag

 

Erinnerungslandschaft

Prof. Dr. Renate Lachmann: „Zermenschlichung“. Wie Literatur extreme Erfahrung fortschreibt

 

Autobiografisches/Lageralltag

Konrad Rayß: Ihre Vergangenheit konnte sie nicht abschütteln. Das Schicksal der Lotte Strub-Rayß

Herta Lahne: „Nein, hier verreck ich nicht!“

 

Aktuelles

Aus der Forschung

Dr. Klaus-Dieter Müller: Kooperation aus totalitärer Erfahrung: Das russische Rehabilitierungsgesetz und die gemeinsame Aufarbeitung politischer Repression in SBZ und DDR 1945–1955 durch deutsche und russische Institutionen. Bilanz und Beobachtungen aus der Praxis

Dr. Matthias Buchholz: Zeugenschaft wider das Unrecht. Das GULag-Archiv in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Dr. Andreas Hilger: Das Deutsche Historische Institut Moskau

 

Blick nach Russland

Andrej Nikitin: Perm-36. Geschichte der alten und neuen Repressalien

 

Berichte zur Aufarbeitung

Dr. Anna Kaminsky: Die Wahrheit über die sowjetischen Lager

Dr. Daniel Bohse: Wanderausstellung „Politische Strafjustiz in der Sowjetischen Besatzungszone und frühen DDR – Sachsen-Anhalt“

Dr. Meinhard Stark: Erinnerungen politischer Häftlinge an den GULag. Die kommentierte Bibliographie von Siegfried Jenkner

 

Rezensionen

Corinna Wagner-Stempkowski: Anna Rakhmanko/Mikkel Sommer: Vasja, Dein Opa

Dr. Peter Moeller: Natalja Jeske: Arno Esch. Eine Biografie

 

Das besondere Dokument

Dr. Natalja Jeske: Politbüro-Beschluss vom 5. Juli 1937

 



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