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Gedenkstein für das geschleifte Dorf Lankow. Foto: Niteshift / https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lankow_(Dechow)_Gedenkstein_2009-09-16_005.jpg


60 Jahre Mauerbau – Erinnerung an das geschleifte Dorf Lankow

Veranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus Dechow am 7. August 2021 um 10.00 Uhr


Vor 60 Jahren ließ die DDR-Führung die Grenze zu Westberlin und Westdeutschland abriegeln. In Berlin begann der Bau der Mauer und an der innerdeutschen Grenze der Aufbau eines tödliches Sperrensystems. Die Kontrolle der Migration zwischen Ost und West sicherte die Diktatur in der DDR und fordert sie zugleich heraus. Die Folgen für die Bevölkerung im ehemaligen Grenzraum sind bis heute zu sehen und zu spüren.


Die Gemeinde Dechow möchte mit der Einrichtung eines Gedenk- und Lernpfades an die Folgen des Grenzausbaus erinnern. Die Geschichte des Dorfes steht stellvertretend für viele Maßnahmen zum Ausbau der Grenzsicherung während der DDR-Geschichte. Die Zwangsaussiedlungswellen 1952 und 1961 haben auch Menschen aus Lankow und Dechow getroffen. Menschen haben sich den Zwängen und der Repression durch Flucht entzogen. Das Dorf stand aufgrund seiner Lage dem Ausbau der Grenzsperranlagen im Weg und wurde 1976 vollständig zerstört. Diese Erfahrungen verbinden die lokale Geschichte mit der großen Teilungsgeschichte zwischen 1949 und 1990.


Heute gehört die ehemalige Ortslage zum Biosphärenreservat Schaalsee und teilweise zum Grünen Band. Die Natur und seltene Tiere sind in diesem Bereich heimisch geworden, Schafe halten die Landschaft offen. Doch es ist kein Gras über die Geschichte gewachsen. Die Gemeinde und ihre vielen Partner wollen sich der Erinnerung an diesen Teil der Vergangenheit stellen. Zugleich ist der Gedenk- und Lernpfad in ein Naturschutzprojekt eingebettet, das auf besondere Art und Weise die Erinnerung und die Gestaltung der Zukunft zusammenführt.


Gedenkveranstaltung

Sonnabend, 7. August 2021, 10.00 Uhr

Dorfgemeinschaftshaus Dechow, Dorfstraße1, 19217 Dechow


Anmeldung

Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich unter:

GRENZHUS Schlagsdorf, Tel.: 038875 20326, Mail: info{at}grenzhus.de.

Es gelten die Coronabestimmungen des Landes Mecklenburg-Vorpommern.


Veranstalter

GRENZHUS Schlagsdorf

Politische Memoriale MV e.V.

Landesbeauftragte für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur

Landeszentrale für politische Bildung MV

Gemeinde Dechow

Amt Rehna

Biosphärenreservat Schaalsee


Programm

 

10.00 Uhr

       

Eröffnung
Begrüßung: Bernhard Hotz, Bürgermeister Dechow
Grußwort: Anke Hollerbach, Amtsleiterin Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe
Einführung: Anne Drescher, Landesbeauftragte für M-V für die Aufarbeitung der SED-Diktatur

10.30 Uhr

       

Simone Labs, Neuenkirchen – Historische Stimmen zur Grenzabriegelung 1961

11.00 Uhr

       

 Dr. Stefan Wolle, DDR-Museum, Berlin – Der Mauerbau und seine Folgen für die DDR-Bevölkerung

11.45 Uhr

       

 Kaffeepause

12.00 Uhr

       

 Filmsequenz: Frau Erika Steding wurde mit der Familie 1952 aus Lankow zwangsausgesiedelt und geht auf Spurensuche in Lankow
(10 Minuten), 2009

12.15 Uhr

       

Dr. Wolf Karge, Schwerin – Die Geschichte des Dorfes an der innerdeutschen Grenze

13.00 Uhr

       

Mittagsimbiss

13.45 Uhr

       

Filmsequenz: Herr Erhard Steding, Sohn von Erika Steding, blickt auf die Zwangsaussiedlung und die Schleifung des Dorfes zurück
(8 Minuten), 2017

14.00 Uhr

       

Dr. Andreas Wagner, GRENZHUS Schlagsdorf – Erinnern in einer sich wandelnden Welt – Lankow als Gedenk- und Lernort im Grünen Band

14.30 Uhr

       

Ortswechsel zum Gedenk- und Lernpfad Lankow

15.15 Uhr

       

Hanna Blumenschein, Pastorin in Schlagsdorf – Gedenkveranstaltung vor dem Gedenkstein
Moderation: Dr. Andreas Wagner
Anschließend Gespräche und Ausklang der Veranstaltung am historischen Ort.

 


Im Dorfgemeinschaftshaus Dechow wird zur Veranstaltung das Fotoprojekt von Maren Winter (Cronskamp) „Silhouetten aus einem geschleiften Dorf“ gezeigt.

 


Die Einladung zum Download finden Sie hier.

 

 

 



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