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Schuljahresende und Verabschiedung in die Ferien im Kinderheim Mentin. Foto: Deutsche Kinemathek


Das Kinderheim Mentin und ein Dokfilm von 1978

Filmaufführung, Vortrag und Gespräch zu DDR-Heimerziehung am 04.09.2018 in der Stadthalle Parchim


Das Gutshaus Mentin bei Parchim war von 1945 bis 1996 ein Kinderheim. In der DDR waren hier aus fürsorglichen Gründen überwiegend familiengelöste Kinder aus schwierigen Verhältnissen untergebracht. Obwohl Mentin als Normalkinderheim keine Disziplinierungseinrichtung war, berichten ehemalige Heimkinder auch von schlimmen Erlebnissen. Als ein seltenes Zeitdokument vermittelt der in der DDR verbotene Dokumentarfilm „Heim“ von 1978 ein widersprüchliches Bild über das Kinderheim Mentin. 

Burkhard Bley, Leiter der Anlauf- und Beratungsstelle für den Fonds „Heimerziehung in der DDR“ für MV, wird am 4. September 2018 um 18.00 Uhr im Kleinen Saal der Stadthalle Parchim über das System der Heimerziehung im Kontext der DDR-Geschichte berichten – über Strukturen, Methoden, Folgen und den Fonds als eine besondere Form der Anerkennung und Milderung von erfahrenem Leid und Unrecht. Zu Beginn wird der DEFA-Dokumentarfilm „Heim“ von Angelika Andrees und Petra Tschörtner gezeigt.

Von 1949 bis 1990 waren in der DDR etwa 500.000 etwa Kinder und Jugendliche in Heimen der Jugendhilfe untergebracht, davon 135.000 in den Spezialheimen wie Spezialkinderheimen und Jugendwerkhöfen. Knapp 30.000 Betroffene haben sich bis Herbst 2014 an den Fonds Heimerziehung gewandt und zum größten Teil Hilfen aufgrund heute noch andauernder Folgen der DDR-Heimerziehung erhalten. Viele von ihnen haben in der DDR eine Umerziehung in den Spezialheimen durchlitten.

Der Eintritt ist frei.

 

Filmaufführung, Vortrag und Gespräch
Dienstag, 4. September 2018, 18.00 Uhr
Stadthalle Parchim, Kleiner Saal,
Putlitzer Str. 56, 19370 Parchim

 
Eine Einladung zum Download finden Sie hier.



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