2025 jährt sich die Deutsche Einheit zum 35. Mal. Bis 1989/90 waren Europa wie Deutschland durch den „Eisernen Vorhang" geteilt. Spätestens mit der vollständigen Abriegelung 1961 („Mauerbau in Berlin“) war deutlich geworden, dass diese Trennung eine Existenzbedingung für die SED-Diktatur darstellte. Zwischen 1949 und 1961 hatten ca. 2,7 Millionen Menschen die DDR verlassen. Danach verschärften sich die Bedingungen für eine Flucht drastisch. Für die DDR-Nordbezirke Schwerin und Rostock führte der gefährliche Weg in die Freiheit über die Ostsee oder über die "grüne", zunehmend stark gesicherte Grenze zu Lande bzw. durch die Elbe.
Rückblickend stellen sich verschiedene Fragen: Warum entschieden sich Menschen für den einen oder den anderen Fluchtweg? Wie waren die Grenzanlagen an Land und zur See beschaffen? Welches Schicksal erwartete diejenigen, die beim Fluchtversuch scheiterten? Wie prägte das Leben an der See- oder Landgrenze den Alltag im Sperrgebiet? Und wie haben die Menschen jenseits der Grenze - in der Bundesrepublik oder in Dänemark - die Geschichte von Grenze und Flucht wahrgenommen?
Auch in diesem Jahr gedenken wir gemeinsam der ehemaligen politischen Häftlinge der SED-Diktatur in der Haftanstalt Dreibergen in Bützow. Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Sternbergs präsentieren Ergebnisse ihrer Projektarbeit mit dem „Bildungsforum am Grenzhus Schlagsdorf“ und suchen das Gespräch mit Zeitzeugen und dem Publikum. Dabei geht es nicht nur um die Vergangenheit, sondern ebenso werden Bezüge in der Gegenwart in den Blick genommen.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Wir bitten nach Möglichkeit um die Anmeldung vorab, insbesondere, wenn eine Übernachtung gewünscht ist. Alle Informationen zur Anmeldung und zum Tagungsprogramm finden Sie hier.
Tagungsprogramm
Donnerstag, 6. November 2025 Gedenken – Begrüßung – Fachtagung
| 14:00 Uhr | Willkommenskaffee in Bützow (Ort: Krummes Haus, Schlossplatz 2, 18246 Bützow) |
| 14:30 Uhr | Gedenkveranstaltung am „Zerbrochenen Mühlstein“ vor dem Krummen Haus (öffentliche Veranstaltung) • Andacht zum Gedenken: Pastorin Johanna Levetzow • Kranzniederlegung und Verlesung der Namen der Verstorbenen ehem. Häftlinge • Musikalische Umrahmung: Musikschule Bützow (Ort: Krummes Haus, Schlossplatz 2, 18246 Bützow) |
| 15:30 Uhr | Ende der Gedenkveranstaltung und Ortswechsel zum Rathaus Bützow |
| 16:00 Uhr | Begrüßung durch Burkhard Bley & Bürgermeister Christian Grüschow (Ort: Rathaus Bützow) |
| 16:25 Uhr | Vortrag mit Jesper Clemmensen: „Fluchtroute Ostsee …“ (Ort: Rathaus Bützow) |
| 16:45 Uhr | Diskussion u.a. mit Jesper Clemmensen und Zeitzeugen |
| 17:30 Uhr | Pause & Hotel-Check-in (Hotel Bützower Hof, Langestraße 9, 18246 Bützow) |
| 18:15 Uhr | Abendessen im Rathaus Bützow |
| 19:30 Uhr | Film „Fluchtweg Ostsee“ mit anschließendem Gespräch |
| 21:00 Uhr | Ende des ersten Tages – Ausklang im Kultursalon (Pferdemarkt 8) |
Tag 2 – Freitag, 7. November 2025
| 7:30 Uhr | Frühstück und Hotel Check-Out |
| 8:45 Uhr | Fußweg zum Rathaus Bützow |
| 9:00 Uhr | Vortrag mit Luisa Taschner: „Die Geschichte der innerdeutschen Grenze …“ |
| 9:45 Uhr | Einführung zum Schulprojekt des Gymnasiums Sternberg |
| 10:00 Uhr | Thematische Inputs der Schülerinnen/Schüler & Gespräche mit Zeitzeugen Harald Gallert, Wolfgang May & Asem Alsayjare |
| 11:00 Uhr | Kaffeepause |
| 11:15 Uhr | Fortsetzung der Inputs |
| 12:00 Uhr | Reflexion des Schulprojekts mit Teilnehmenden |
| 12:30 Uhr | Gemeinsames Mittagessen im Rathaus Bützow |
| 13:30 Uhr | Ende der Tagung (eigene Abreise) |
Eine Veranstaltung des Landesbeauftragten für M-V für die Aufarbeitung der SED-Diktatur in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Landeszentrale für politische Bildung M-V und der Stadt Bützow.