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Erklärung der Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin, 25. März 2014


Erklärung der Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Wir, als Vertreter der Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen des Landes Mecklenburg-Vorpommern, erklären und rufen alle Opferverbände der Bundesrepublik auf, sich anzuschließen:

1. Wir treten für Erhalt und Festigung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung ein.

2. Ein Vierteljahrhundert nach dem friedlichen Sturz der kommunistischen Diktaturen, in der Gewissheit, dass Freiheit und Demokratie kein Geschenk sind, mit Besorgnis auf Entwicklungen an beiden politischen Rändern blickend, fordern wir die Würdigung aller Opfer politischer Gewalt.

Wir fordern einen gesellschaftlichen Konsens darüber, dass Menschen, die für ihr mutiges Verhalten in Diktaturen um Leben und Lebensglück gebracht wurden, die schmerzhafte Einschnitte in ihrem Lebensweg hinnehmen mussten oder auf andere Weise benachteiligt wurden, anerkannt und gewürdigt werden.

Denn lebendiges Erinnern, persönliche Betroffenheit und Einzelschicksale zeigen Folgen leichtfertigen Umgangs mit den Grundwerten dieser Gesellschaft ungleich deutlicher auf als Appell und Belehrung.

3. Wir erwarten in der Gesellschaft eine intensive Auseinandersetzung mit Tätern, Täterorganisationen und Nachfolgestrukturen.

4. Wir sind empört über die Verwendung der Symbolik aller Diktaturen, wir sind gegen bagatellisierende Duldung – aus Respekt vor den Opfern und zum Schutz künftiger Generationen.

Schwerin, 25. März 2014

Dr. Michael Bednorz, „Über die Ostsee in die Freiheit“ e.V.

Prof. Dr. Asmus Dowe, Verband ehemaliger Rostocker Studenten e.V.

Klaus Draffehn, Grenzturm e.V.

Siegfried Jahnke, Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. (VOS), Bezirksgruppe Schleswig-Holstein

Hans-Jürgen Jennerjahn, Lagergemeinschaft Workuta/GULag

May-Britt Krüger, VOS-Bezirksgruppe Rostock

Dr. Rita Lüdtke, Arbeitsgemeinschaft Fünfeichen

Prof. Dr. Gerhard Meinl, VOS-Bezirksgruppe Rostock

Thomas Nitz, Selbsthilfegruppe „Stasiopfer“ Stralsund

Rita Rachow, VOS-Bezirksgruppe Schwerin

Uwe Rutkowski, VOS-Bezirksgruppe Hamburg

Werner Sauerzweig, VOS-Bezirksgruppe Schleswig-Holstein

Michael M. Schulz, Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), Region Nord

Manfred Springer, VOS-Bezirksgruppe Hamburg

Horst Vau, Schicksalsaufarbeitung Müritzkreis nach 1945

 

Pressekontakt

Thomas Nitz, Selbsthilfegruppe „Stasiopfer“ Stralsund

Tel. 0177/866 5063

Die Erklärung  können Sie hier herunterladen.



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Demokratie auf Achse - Auf Tour durch Mecklenburg-Vorpommern