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Karin Ritter, Foto: privat


ZERSETZUNG. Repressionsmethode des Staatssicherheitsdienstes

Ausstellungseröffnung mit Podiumsdiskussion am 21. März 2018 in der Vertretung des Landes

Mecklenburg-Vorpommern beim Bund in Berlin


Die Bevollmächtigte des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund, Staatssekretärin Bettina Martin, lädt am 21. März 2018 um 19.00 ein zur Ausstellungseröffnung mit Podiumsdiskussion in der Landesvertretung in Berlin.

Plötzlich gerät das Leben aus den Fugen: Es tauchen Gerüchte auf, man solle für die Stasi spitzeln, anonym zugesandte Fotos suggerieren, dass der Ehepartner untreu sei, die Kinder verhalten sich merkwürdig und abweisend, die Arbeitsstelle geht verloren, die Fahrerlaubnis wird eingezogen, in der Wohnung sind die Handtücher unerklärlicherweise Tag für Tag anders geordnet.

Dass das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) hinter all dem steckt, das ahnen die wenigsten Betroffenen unmittelbar. Ebenso wenig können sie erkennen, dass diese Vorgänge Teil einer planvoll eingesetzten Repressionsstrategie sind, die im Verwaltungsdeutsch der geheimpolizeilichen Arbeit „Zersetzung“ genannt wird.

Die gleichnamige Ausstellung des Vereins Denkstätte Teehaus Trebbow e.V. zeigt auf, was sich hinter der Zersetzung verbarg, welche Ziele und Folgen sie hatte und wie Menschen konkret betroffen waren. Erstmals seit Öffnung der MfS-Akten steht diese wichtige Repressionsmethode der politischen Geheimpolizei der DDR im Fokus einer Wanderausstellung, die in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Anhand von Zeitzeugenaussagen, Dokumenten und Recherchen der Politikwissenschaftlerin Dr. Sandra Pingel-Schliemann wird auf zehn Schautafeln der skrupellose Umgang des Staatsapparates mit den persönlichen Lebensschicksalen der ins Visier geratenen tatsächlichen und vermeintlichen Oppositionellen offenbar.

Im Gespräch:
Ulrike Poppe – Zeitzeugin, Operativer Vorgang „Zirkel“
Markus Meckel – Zeitzeuge, Operativer Vorgang „Wanderer“
Anne Drescher – Landesbeauftragte für MV für die Stasi-Unterlagen
Dr. Sandra Pingel-Schliemann – Politikwissenschaftlerin und Kuratorin der Ausstellung
Musik: Stephan Krawczyk, Zeitzeuge, Liedermacher
Moderation: Siv Stippekohl, Journalistin, NDR-Landesfunkhaus Schwerin

Der Eintritt ist frei.

Ausstellungseröffnung und Podiumsdiskussion
Mittwoch, 21. März 2018, 19.00 Uhr
Vertretung des Landes Mecklenburg-Vorpommern
In den Ministergärten 3, 10117 Berlin

Eine Einladung zum Download finden Sie hier.

Zur Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich an poststelle{at}lv.mv-regierung.de

Veranstalter
Vertretung des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund

Die Ausstellung wird gefördert durch
Landeszentrale für politische Bildung MV
Landesbeauftragte für MV für die Stasi-Unterlagen
Stiftung für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement MV
Bundesstiftung Aufarbeitung



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Demokratie auf Achse - Auf Tour durch Mecklenburg-Vorpommern