60 Jahre nach der Entlassung der letzten sowjetischen Häftlinge aus Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeitslagern 1955 und im 25. Jahr der Deutschen Einheit 1990 befasst sich die Lagergemeinschaft Workuta/GULag auf ihrer Jahrestagung vom 5. bis 7. Juni 2015 in Magdeburg neben den historischen Ereignissen auch mit der eigenen Zukunftsperspektive. In dem Opferverband haben sich die mittlerweile hochbetagten überlebenden Workutaner organisiert.

Unter dem Titel „Tore zur Freiheit“ werden neben der historischen Einordnung der Jahre 1955 und 1990 der Freiheitsbegriff, das Grenzdurchgangslager Friedland und eine Verbesserung von Entschädigungsleistungen diskutiert. Die Zeitzeugen aus Workuta und des Gulag sind Themen einer Buchvorstellung und einer Filmaufführung. In der Gedenkstätte am Moritzplatz wird der Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft gedacht.

Tausende Frauen und Männer aus der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR waren zwischen 1945 und 1955 nach ihrer Verurteilung durch sowjetische Militärtribunale im Lagerkomplex um Workuta inhaftiert. Workuta gehörte zum Gulag, dem System der Zwangsarbeitslager der Sowjetunion. Nördlich des Polarkreises in eisiger Kälte mussten die Häftlinge Schwerstarbeit in Bergwerken und im Gleisbau leisten. Viele von ihnen fanden unter den harten und menschenunwürdigen Bedingungen den Tod.

Hunderte ehemalige Gulag-Häftlinge und ihre Angehörigen wurden von der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in MV seit Bestehen der Behörde bei ihren Rehabilitierungsverfahren, Recherchen und der Suche nach vermissten Familienmitgliedern begleitet und betreut. Die Vorbereitung des Jahrestreffens 2015 der Workutaner wurde von der Landesbeauftragten gefördert.

Jahrestagung der Lagergemeinschaft Workuta/GULag Sowjetunion
„Tore zur Freiheit. Vor 60 Jahren: Rückkehr aus sowjetischer Haft 1955. Vor 25 Jahren: Die Wiedervereinigung Deutschlands 1990“
Freitag, 5. Juni 2015 bis Sonntag, 7. Juni 2015
Inter City Hotel, Bahnhofstr. 69, 39104 Magdeburg